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Ortsgeschichte Stein - die Zeittafel

Zusammengestellt nach Unterlagen von Pfarrer Eduard Nickles (verlebte in den 40er Jahren in Stein seinen Ruhestand bei seinem Sohn, Lehrer Moritz Nickles), Pfarrer Ludwig Walter (Pfarrer in Stein 1907-1919) und Pfarrer Friedrich Sander (Pfarrer in Stein 1953-1964).


  500 v. Chr.   Kelten besiedeln die Gegend, Funde am Hagsberg und Rittenhardt
  200 n. Chr.   Römer am Fusse des Eiselberges. Ein römisches Denkmal ist der Viergötter-Stein mit Merkur, Herkules, Minerva und Juno.goetterstein
  500 n. Chr.   Der germanische Stamm der Alemannen. Urnenfunde am Abhang des Kirchberges.
  700 n. Chr.   Besiedlung in fränkisch-alemannischer Zeit
1000 n. Chr.   Gründung der Feste Steine. Ritteradel errichtet am Fusse des Eiselberges eine Tiefburg, umgeben mit Mauern und Gräben.
1150 n. Chr.   Erste urkundliche Erwähnung Steins im Hirsauer Kodex. Präfekt Ebbertus von Speyer schenkt dem Kloster Hirsau fünf Hofgüter “zu Steine“.
1240 n. Chr.   Vom Rittergeschlecht wird Heinrich von Stein (Henricus de Stein) in einer Urkunde erwähnt.
1258 n. Chr.   Heinrichs Sohn Ulrich tritt in Mühlburg als Zeuge auf.
1315 n. Chr.   Die Namen der Brüder Ulrich, Heinrich und Ludwig von Stein werden in einer Urkunde genannt.
1353 n. Chr.   Während einer Fehde zwischen den Herren von Sickingen und der Stadt Speyer wird Heinrich von Stein gefangengenommen und durch Bezahlung eines hohen Lösegeldes von seinen Sippenangehörigen freigekauft. In dieser Zeit kam Burg und Dorf in den Besitz des Markgrafen von Baden.
1354 n. Chr.   Ludwig von Stein verlässt seine Heimat und wird Vogt in Heidelsheim bei Bruchsal.
1361 n. Chr.   Ludwig von Stein wird Vogt in Bretten. Damit enden die Erkenntnisse über die Adelsfamilie, die Stein gegründet und jahrelang regiert hat.
1377 n. Chr.   Streit um den Rittenhardt zwischen Stein und Wössingen, Der Markgraf beauftragt den Steiner Vogt Wacker, den Ort „festungsmässig“ auszubauen.
1388 n. Chr.   Das Dorf wird nun in Urkunden „Steynburg“ genannt. Zur Befestigungsanlage gehören noch vier Tore: Königsbacher Tor, Wössinger Tor (= Klammtor), Brettener Tor und Pforzheimer Tor (= Kirchtor)
1390 n. Chr.   Der markgräfliche Vogt Raf von Thalheim verhandelt nochmals im Burggraben um den Rittenhardt.
1403 n. Chr.   König Ruprecht von der Pfalz belagert Stein. Nach erfolgloser Belagerung zünden seine Truppen das Badhaus und die danebenstehende Mühle an.
1404 n. Chr.   Der Markgraf errichtet am Kirchtor und am Brettener Tor eine Zollstation.
1424 n. Chr.   Der Markgraf von Baden war laut Vertrag gezwungen, Graben, Schloss, Dorf und die Feste Stein an die Pfalz­grafen zu einem „ablösigen Lehen“ zu machen.
1430 n. Chr.   Stein wird zum Geburtsort von Johannes Heynlin, seinerzeit einer der berühmtesten Gelehrten des Abendlandes.
1453 n. Chr.   Markgraf Jakob errichtet ein Chorherrenstift an der Pfarrkirche zu Baden-Baden. Um die Besoldung der Geist­lichen sicherzustellen, werden die „Zehnten“ von Stein und Göbrichen herangezogen.
1464 n. Chr.   Erste Erwähnung des Frühmeßbenefiziums in Stein.kodex1470n. Chr.    In der Markgrafschaft haben Baden-Durlach, Pforzheim und der Marktflecken Stein „Markstein“ städtische Ordnungen und städtisches Leben.
1490 n. Chr.   Burg und Dorf Stein erhalten die Marktrechte. Alljährlich am 8. Juni wurde der große Gebietsmarkt abgehalten.
1527 n. Chr.   Die Regierung stellt in der Wössinger Straße eine Woll­wage auf. Stein wird der Mittelpunkt des Pfinztäler Wollhandels.
1550 n. Chr.   Vor dem Burgtor wird das Rathaus gebaut. Das Gelände wurde käuflich an die Gemeinde abgetreten.
1556 n. Chr.   Markgraf Karl II. führt in Stein die Reformation ein
1566 n. Chr.   Erste Steiner Urkunde mit dem Dorfwappen: Steinzange mit schrägem Querbalken auf halbem Schild.
1622 n. Chr.   Pfarrer Keller wird von kroatischen Truppen dreimal in der Pfarrscheune aufgehägt und wieder abgeschnitten.
1674 n. Chr.   Kaiserliche Truppen plündern im Schloss und in der Kirche­ Tauf- und Abendmalsgeräte.
1692 n. Chr.   Nach dem Bürgerverzeichnis leben in Stein nur noch 24 männliche Bürger.
1713 n. Chr.   Michael Goller erbaut mit markgräflicher Genehmigung die Wiesenmühle mit Hausnummer 123.
1740 n. Chr.   In Stein und den Nachbardörfern entstehen große Wetter- und Wasserschäden.
1769 n. Chr.   Matthäus Sämann, ein Chirurg und Zollbeamter baut ein Weinbrennerhaus mit herrlichen Arkaden als Verwal­tungsgebäude.
1783 n. Chr.   Aufhebung der Leibeigenschaft durch Markgraf Friedrich von Baden.
1784 n. Chr.   Strengster Winter in der Geschichte Steins. Viehseuche, Dürrejahre und große Hungersnot zwingen viele Bewohner, die Heimat zu verlassen.
1806 n. Chr.   Stein hat nur noch etwa 1000 Einwohner
1807 n. Chr.   Die großherzogliche Regierung erwägt, Stein die Stadtrechte zu verleihen.dokument1808 n. Chr.   Rivalität zwischen Königsbach und Stein aufgrund der anstehenden Stadtrechte. Die Regierungsentscheidung vom 16. September lehnt das Gesuch beider Gemeinden ab.
1810 n. Chr.   Die Einwohnerzahl des Steiner Amtes beträgt 9915 Seelen.
1812 n. Chr.   Aus Stein nehmen 19 Personen am Rußland-Feldzug teil.
1821 n. Chr.   Das Bezirksamt Stein wird am 19. Juni aufgehoben. Die Beamtenschaft zieht nach Pforzheim, Durlach und Bretten. Stein wird dem Amtsbezirk Bretten zugeteilt.
1827 n. Chr.   „Steiner Wassertag“ am 13. Mai, ausgelöst durch Sturm, heftigem Regen und Hagelschlag.
1848 n. Chr.   Revolution in Stein. Lehrer Roßwaag weigert sich, den Mesnerdienst und das Aufziehen der Turmuhr durchzu­führen. 10 Steiner Familien wandern nach Algerien aus. Insgesamt sind es aus Baden 312 Familien.
1852 n. Chr.   Die Gemeindeverwaltung stellt 13000 Gulden als Fahrgeld bereit, um damit 176 Bürgern die Auswanderung nach Amerika zu ermöglichen.
1870 n. Chr.   Krieg zwischen Frankreich und Deutschland unter Be­teiligung von 55 Steiner Bürger.
1914 n. Chr.    Im ersten Weltkrieg hat die Gemeinde Stein 72 Gefallene und Vermisste zu beklagen.
1920 n. Chr.   Die Gemeinde Stein wird dem Landkreis Pforzheim zu­geteilt.
1939 n. Chr.   Zweiter Weltkrieg. Das Dorf betrauert 106 Gefallene und 46 Vermisste.
1945 n. Chr.   Angriff auf Stein mit Bomben und Bordwaffen, 11 Menschen werden getötet.
1946 n. Chr.   In den Monaten Juli bis September kommen etwa 600 Heimatvertriebene und Flüchtlinge nach Stein.
1961 n. Chr.   Errichtung des Heynlin-Gedenksteines am Weiherbrünnle durch die Gemeinde.
1974 n. Chr.   Zusammenschluß der Gemeinden Königsbach und Stein am 1. Juli
2000 n. Chr.   Jubiläum: 900 Jahre Stein.