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Die Steiner Tabakscheune

OB KW28 OGK 02895FKSG-01140, Original Adolf Kunzmann.
Das Bild ist vom Eisenberg aus gemacht. im Vordergrund steht der Tabakschopf dahinter das Fabrikgebäude von Henzi und Pfaff. Das Haus links müsste das Haus Willi Fuchs (Wilhelmstr. 14) und rechts die Häuser Kunzmann (Neue Brettenerstr. 40 heute Britsch) und Kurz (Neue Brettenerstr. 38) sein. Der helle Giebel ist sicher Haus Helmut Hottinger, (Neue Brettenerstr.47).

Schon vor dem ersten Weltkrieg wurde in Stein Zichorie und Tabak gepflanzt, ein Tabakschopf wie der auf dem Foto war zum Trocknen der grün geernteten Tabakblätter wichtig. Mit der Tabakscheune verbinden viele Bürger schöne Erinnerungen. Mitte September wurde der Tabak gebrochen und an jedem Abend war das „halbe Dorf“ beim „Tabakeinfädeln“. Wenn die Tabakblätter auf langen Bändern zum Trocknen aufgehängt waren, „vesperte“ man zusammen und trank selbstgemachten Most dazu. Oftmals ging es bis Mitternacht recht lustig zu, ein altes Spiel, das „Schlappeschiewerles“ gehörte ebenfalls zu einem erfolgreichen Abschluß des Tages.

Während des zweiten Weltkrieges wurde der Tabakschopf als Wehrmachtsdepot benutzt. Als bei Kriegsende die Wachmannschaft das Lager aufgab, „versorgten" sich viele Jugendliche dort mit Winterbekleidung und Skibrettern. Danach diente die Scheune wieder ihrem ursprünglichen Zweck, dem Tabaktrocknen. Ende der 60er Jahre war der Tabakanbau stark rückläufig, die Tabakscheune wurde nicht mehr benötigt. Die Raiff­eisengenossenschaft bot sie zum Kauf an. Die Tabakscheune existiert heute leider nicht mehr.